„Mehr Fortschritt wagen“ – DEKV begrüßt den Gestaltungswillen der neuen Regierung im Gesundheitsbereich
„Wir gratulieren Olaf Scholz zur Wahl als Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Verbunden sind unsere Glückwünsche mit der Hoffnung auf eine glückliche Hand bei politischen Gestaltungsaufgaben. Dass der Wille zur Gestaltung bei unserem neuen Bundeskanzler, seinem Kabinett und den Regierungsparteien SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP besteht, bringt der Titel des Koalitionsvertrags „Mehr Fortschritt wagen“ zum Ausdruck. Es gilt in vielen Bereichen die Weichen für die Zukunft zu stellen. Einer davon ist das Gesundheitswesen. Hier gilt es nicht nur die Corona-Pandemie zu meistern, sondern auch mit gesundheitsfürsorglichen Angeboten Perspektiven für ländliche Regionen und benachteiligte Quartiere zu eröffnen“, so Christoph Radbruch, Vorsitzender des Deutschen Evangelischen Krankenhausverbandes (DEKV).
Gesundheitsförderung und Prävention über Sektorengrenzen hinweg
Es ist richtig und gut, das gesamte Gesundheits- und Sozialsystem wie im Koalitionsvertrag vorgesehen stärker auf Vorsorge und Prävention auszurichten. Wichtig ist dabei, über Sektorengrenzen hinweg zu denken, beispielsweise beim Entlassmanagement multimorbider Patient:innen. Die an den Patient:innen orientierte Versorgung über die Sektorengrenzen hinweg benötigt jedoch eine regionale Koordination und niederschwellige gesundheitsfürsorgliche Angebote. „Dafür muss das gesamte Gesundheitssystem mit allen seinen Strukturen und Prozessen weiterentwickelt werden. Die Aufgaben und die Verantwortlichkeiten für den Bund, die Länder und die Regionen müssen klar definiert werden. Auch sind ordnungspolitische Zielkonflikte aufzulösen und regulatorische Widersprüche weitestgehend zu vermeiden. Es muss gewährleistet sein, dass die unterschiedlichen Sozial- und Unterstützungssysteme ineinandergreifen und sich nicht konterkarieren“, fordert Radbruch.
Besonders im ländlichen Raum und in benachteiligten Quartieren können Gemeindeschwestern und quartiersbezogene Patient:innenlots:innen dazu beitragen, den Übergang zwischen dem stationären und ambulanten Bereich zu gestalten und Patient:innen im komplexen Gesundheitssystem Orientierung geben. „Der DEKV fordert, Gemeindeschwestern und quartiersbezogene Patient:innenlots:innen bundesweit flächendeckend einzuführen und aus der Regelversorgung zu finanzieren. Professor Dr. Karl Lauterbach bringt als Gesundheitsminister die Expertise und den Gestaltungswillen mit, um diese und weitere Herausforderungen anzugehen. Wir als DEKV freuen uns auf die Zusammenarbeit mit dem neuen Bundesgesundheitsminister und sind gern bereit, die neue Regierung konstruktiv-kreativ zu unterstützen“, betont Radbruch.