„Fair diskutieren, fair entscheiden, fair handeln“ – Die deutschen Krankenhäuser haben am 16. September in Berlin mit einem Krankenhausgipfel den Auftakt einer Reformkampagne für die deutsche Krankenhauspolitik gesetzt. Teilgenommen haben nicht nur zahlreiche Vertreter des Gesundheitswesens, sondern auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und seine brandenburgische Landeskollegin Ursula Nonnemacher.

Der Deutsche Evangelische Krankenhausverband e.V. (DEKV) begrüßt und unterstützt diesen Auftakt zu Reformen, die notwendig sind. Die Corona-Pandemie zeigt auf, welche Problemlagen es gibt und dass ein gemeinsames Handeln dringend notwendig ist. Das Ziel ist eine leistungsfähige und flächendeckende Krankenhausstruktur, die patientenorientiert ist.

Fehlende Krankenhausstrukturpolitik, chronische Unterfinanzierung der Investitionen durch die Länder und verschleppte Digitalisierung sind Probleme, die auch die evangelischen Krankenhäuser betreffen. „Die gemeinsame Bewältigung der Pandemie und aktuelle Daten ermöglichen eine erweiterte Perspektive in der Bewertung der stationären Versorgung. Diese Chance müssen wir jetzt gemeinsam ergreifen, um die Krankenhauslandschaft zukunftsfest aufzustellen. Getreu dem Motto der DKG Kampagne FAIR diskutieren, entscheiden, handeln“, sagt Christoph Radbruch, DEKV-Vorsitzender. Die Kampagne der deutschen Krankenhäuser stellt neun Handlungsbereiche in den Mittelpunkt:

  • eine konstruktive Versorgungsstrukturdebatte statt plumper Kahlschlag,
  • Vertrauenskultur statt Kontrollitis,
  • Entbürokratisierung als Befreiungsschlag,
  • Qualitätssicherung statt vorführende Fehlersuche,
  • auskömmliche Finanzierung statt Vergütungsdeckelung,
  • ausreichende Investitionsmittel gegen Modernisierungsstau,
  • Digitalisierungsoffensive für mehr Effizienz,
  • Personalsicherung zur Zukunftssicherung
  • und Überwindung starrer Sektorengrenzen statt Zugangsbeschränkungen für Versorgung aus einem Guss.

„Die evangelischen Krankenhäuser sind bereit für diesen Dialog mit der Politik, den Krankenkassen und allen anderen Beteiligten. Es ist gut, wenn nicht über uns, sondern mit uns gesprochen wird“, so Christoph Radbruch.

Berlin, 16. September 2020

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