Der DEKV organisiert seine fachliche und politische Arbeit u.a. in drei Vorstandsreferaten.
Vorstandsreferat Pflege, Medizin und Qualität
Kurzbeschreibung
Die uns anvertrauten Patientinnen und Patienten bedarfsgerechte zu versorgen, sie hochwertig und zuwendungsorientiert zu behandeln und zu pflegen, ist Aufgabe und Auftrag der evangelischen Krankenhäuser. Um diese anspruchsvollen Leistungen qualifiziert zu erbringen, müssen Strukturen und Prozesse im Krankenhaus entsprechend gestalten werden. Ebenso wichtig sind die Entwicklung der Kompetenzen der Mitarbeitenden und ihre Fähigkeit, Beziehungen reflektiert zu gestalten.
Aktivitäten
Das Vorstandsreferat trifft sich regelmäßig und berät aktuelle Themen rund um Pflege, Medizin und Qualität für die stationäre und teilstationäre Versorgung. Im Vorstandsreferat wird über aktuelle Entwicklungen und Vorhaben der Gesundheits- und Pflegepolitik und im Gesundheitssystem informiert. Mitglieder vernetzen sich, der Austausch von Fachwissen und Erfahrungen wird gefördert. Die Expertise der Mitglieder fließt in Analysen, Bewertungen und Stellungnahmen zu gesundheitspolitischen Gesetzesvorhaben und Entwicklungen ein. Neben der Novellierung der Aus- und Weiterbildung für Pflegeberufe und weitere Berufsgruppen im Krankenhaus werden die Kriterien und Anforderungen für die interne und externe Qualitätssicherung fokussiert.
Themen
- Praxisauswirkung und Weiterentwicklung der Pflegepersonaluntergrenzen
- Pflegepersonalbemessung im Krankenhaus
- bundeseinheitliche Pflegeassistenzausbildung
- Pflegeausbildung und Verhinderung von Ausbildungsabbrüchen
- Stärkung der Rolle hochschulisch ausgebildeter Pflegekräfte und des Pflegestudiums
- Begleitung der Novellierung der Therapieberufe
- Personalentwicklung und Karrierewege für die Berufsgruppen im Krankenhaus
- Aus- und Weiterbildung von Gesundheits- und Sozialberufen und Gestaltung der Durchlässigkeit zur Hochschule
- Interne und externe Qualitätssicherung im Krankenhaus
- Qualitätsvorgaben des Gemeinsamen Bundesausschusses, insbesondere mit Wirkung auf das Pflegepersonal
- Evidenzbasierte Pflege und Medizin
- Pflegekonzepte und -ökonomie für vulnerable Patientengruppen (demenziell Erkrankte, Patienten mit kognitiven Einschränkungen, Menschen mit Behinderungen, Patienten mit lebensbegrenzender Diagnose)
Weitere Information
Sprecher
N.N.
Mitglieder:
Birgit Baier, Pflegedirektorin, Ev. Krankenhaus Paul Gerhardt Stift, Frau Sarah Buder, stv. Pflegedirektorin, Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum Neubrandenburg, Dr. Claudia Fremder, Vorstand und Geschäftsführerin, DGD-Stiftung Marburg, Dr. Maike Grube, Referentin, Diakonie Deutschland-Evangelischer Bundesverband, Dr. Julia Inthorn, Direktorin, Zentrum für Gesundheitsethik Hannover, Matthias Jenny, Pflegedirektor, Diakoniekrankenhaus Freiburg, Prof. Dr. Michael Karaus, Medizinischer Geschäftsführer, Ev. Krankenhaus Göttingen Weende, Christina Körner, Oberin/Schulleitung, Johanniter Bildungs-GmbH Bonn, Petra Krause, Pflegedirektorin Evangelisches Klinikum (EvKB) und Krankenhaus Mara, Leitung Gesundheitsschulen von Bodelschwinghsche Stiftung Bethel, Katja Rosenthal-Schleicher, Stellv. Pflegedirektorin, Evangelisches Klinikum Bethel, Heidemarie Rotschopf, Referentin, Diakonie Rheinland/Westfalen/Lippe, Prof. Dr. Susanne Schuster, Studiengangsleiterin Master Advanced Nursing Practice, Evangelische Hochschule Nürnberg, Andrea Trenner, stv. Vorsitzende, DEKV e.V., Nicole Trumpetter, Leitung DIAKOVERE Fachschulzentrum, Thorsten Witt, Pflegedirektor, AGAPLESION Diakonieklinikum Hamburg, Oliver Wittig, Pflegedirektor, Luisenhospital Aachen
Vorstandsreferat Politik, Recht, Ökonomie
Kurzbeschreibung
Das deutsche Gesundheitswesen und der Krankenhausmarkt sind stark reguliert. Daher führen gesundheitspolitische Vorhaben, die Erstattungstatbestände für die Krankenhausleistungen berühren, häufig zur Änderung der Finanzierungs- und Erlössituation der Krankenhäuser und ihrer Geschäftsmodelle. Über das DRG-System (Diagnosis Related Groups) nach § 17b Krankenhausfinanzierungsgesetz (KHG) werden die voll- und teilstationären Leistungen der somatischen Krankenhäuser vergütet. Zudem stellen Zuschläge (bspw. für Sicherstellung, Notfallstufen, Zentren) zusätzliche Möglichkeiten im Finanzierungssystem dar. Diese sind u.a. mit dem Krankenhausstrukturgesetz (KHSG) und dem Pflegepersonal-Stärkungsgesetz (PpSG) weiterentwickelt worden.
Neu ab dem Jahr 2020: Die Umstellung der Krankenhausvergütung auf eine Kombination aus Fallpauschalen und Pflegepersonalkostenvergütung gemäß Pflegepersonal-Stärkungsgesetz (PpSG). Dazu sollen Krankenkassen und Krankenhäuser ein Pflegebudget auf der Grundlage der von den Krankenhäusern geplanten und nachgewiesenen Pflegestellen sowie der krankenhausindividuellen Pflegekosten verhandeln. In der Einführungsphase des Pflegebudgets werden Budgetminderungen für die Krankenhäuser begrenzt: in 2020 auf zwei Prozent und in 2021 auf vier Prozent.
Aktivitäten
Das Vorstandsreferat kommt regelmäßig zusammen, um über aktuelle gesundheits- und krankenhauspolitische Gesetzesverfahren, Fragen der Erstattung von Krankenhausleistungen und Prüfthemen des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen zu beraten und diese zu bewerten. Die Mitglieder vernetzen sich, der Austausch von Fachwissen und Erfahrungen wird gefördert. Die Expertise der Mitglieder fließt in Analysen, Bewertungen und Stellungnahmen zu gesundheitspolitischen Gesetzesvorhaben und Regelungen des Gemeinsamen Bundesausschusses ein. Die gemeinsam entwickelten Positionen evangelischer Krankenhäuser werden in die Gremien der Deutschen Krankenhausgesellschaft, in die Unterausschüsse des Gemeinsamen Bundesausschusses und der Diakonie Deutschland e.V. eingebracht.
Themen
- Krankenhausreform
- Strukturwandel Krankenhauslandschaft und Daseinsfürsorge
- aG-DRG Anpassungen sowie Implementierung der Vorhaltekostenfinanzierung und deren Auswirkungen auf den evangelischen Krankenhausmarkt
- Pflegekostenausgliederung aus dem DRG-System
- Personaluntergrenzen und Sanktionen
- Qualitätsverträge § 110a SGB V
- Fixkostendegressionsabschlag
- Begleitung der Neustrukturierung der Notfallversorgung: Einführung der Notfallstufen und deren Vergütung, Gesetzesvorhaben INZ und anwaltschaftliches Eintreten für die älteren Notfallpatienten
- Ersteinschätzungsverfahren des Versorgungsbedarfs in der Notfallversorgung
- Begleitung der MDK-Reform
Weitere Information
Sprecher
Stefan David, Vorstandsvorsitzender DIAKOVERE gGmbH und DIAKOVERE Stiftung
Mitglieder
Detlef Albrecht, Verband Evangelischer Krankenhäuser und stationärer Pflegeeinrichtungen Berlin-Brandenburg, Tim Allendörfer, AGAPLESION gAG, Dirk Berner, Kaufmännischer Geschäftsführer der Klinik für Kinderneurologie und Sozialpädiatrie Kinderzentrum Maulbronn gGmbH, Kai Goetze, Geschäftsführer Krankenhaus und MVZ Bethanien / Einrichtungsleitung Intensivpflege Bethanien, Sven Holter, Verwaltungsdirektor Diakonie Klinikum Stuttgart, Jürgen Knosp, Epilepsiezentrum Kork, Jörg Marx, AGAPLESION gAG, Christoph Radbruch, DEKV e.V., Silvia Raffel, Leitung Geschäftsfeld Krankenhaus und Gesundheit Diakonisches Werk Rheinland-Westfalen-Lippe e.V., Dr. Josef Rosenbauer, Diakonie in Südwestfalen, Dr. Bernhard Schöffend, Johanniter GmbH, Jonas Sewing, Diakonissen-Stiftungs-Krankenhaus Speyer, Olaf Walter, Geschäftsführer Evangelische Kliniken Gelsenkirchen GmbH, Hans-Dieter Weigardt, KEM | Evang. Kliniken Essen-Mitte gGmbH, Ralf Wenzel, Evangelischer Krankenhausverein zu Aachen von 1867, Luisenhospital Aachen, Dr. Jan Wolff, Geschäftsführer Krankenhaus Marienstift Braunschweig
Vorstandsreferat Theologie und Ethik
Kurzbeschreibung
Konstituierend für evangelische Krankenhäuser ist die ethische Reflexion des medizinischen, pflegerischen, therapeutischen wie auch unternehmerischen Handelns. Der Krankenhausalltag bringt immer auch ethische Dilemmata mit sich. Das diakonische Dreieck von Wirtschaftlichkeit, Professionalität und Ethik muss dann immer wieder neu ausbalanciert werden. Unabdingbar sind Dialoge über klinische, pflegerische und unternehmerische Ethik im Krankenhaus aktiv zu fördern. Ziel ist es, ethisch verantwortete Entscheidungen für Handelnde und Betroffenen zu erreichen.
Dabei sind das Wohl und die Gesundheit der Menschen höchstes Ziel des medizinischen, pflegerischen und therapeutischen Handelns. Seelsorgerliche Betreuung im Krankenhaus ermöglicht es den Erkrankten durch die Zuwendung von Menschen die Annahme durch Gott zu erfahren. Die spirituelle und religiöse Dimension des Menschseins in den Krankenhausalltag einzubringen, ist Aufgabe der Krankenhausseelsorger. Die Würde des Menschen in der Ausnahmesituation Krankheit gilt es zu bewahren.
Aktivitäten
Regelmäßig treffen sich die Mitglieder des Vorstandsreferates, um aktuelle gesundheitspolitische Debatten und Gesetzesvorhaben unter dem spezifisch ethischen, klinisch ethischen und theologischen Blickwinkel zu beraten. In Positionen und Stellungnahmen rücken sie damit die besondere Perspektive evangelischer Krankenhäusern in den öffentlichen Fokus. Ziel ist es, die besondere Haltung der evangelischen Krankenhäuser für ihre Verantwortung gegenüber der Lebensqualität der Patienten auch über die stationäre Behandlung hinaus zu sichern und weiter zu verbessern.
Themen
-
- Rolle der evangelischen Krankenhausseelsorge in evangelischen Krankenhäusern
- Theologen im Management von Krankenhäusern
- Loyalitätsrichtlinie, evangelische Prägung und Ethos
- Ethische Fragen der digitalen Transformation des Gesundheitswesens
- Ethisch-kritische MDK-Fälle
Weitere Information
Sprecher
Christoph Radbruch, Vorsitzender DEKV
Mitglieder
Prof. Dr. Holger Böckel, AGAPLESION gAG, Michael Brems, Koordinierungsstelle für Krankenhausseelsorge Nordkirche, Dr. Julia Inthorn, Zentrum für Gesundheitsethik (ZfG), Philipp Katzmann, Evangelisches Klinikum Bethel, Krankenhaus Mara, Martin Kruse, Johanniter GmbH, Dr. Steffen Merle, Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), Dirk Outzen, Ev.-Luth. Diakonissenanstalt zu Flensburg, Dr. med. Rainer Prönneke, Marienstift Braunschweig gGmbH, Dr. Werner Weinholt, Johannesstift Diakonie, Lars Wißmann, AGAPLESION Diakonieklinikum Rotenburg gGmbH.